Sonntag, 20. März 2016

"kill yourself"

Heyyy,
 
Nein, heute geht es nicht um meine nicht vorhandenen Selbstmordgedanken, sondern um ein anderes sehr ernstes Thema, auf das ich in letzter Zeit vermehrt aufmerksam wurde.
 
Und zwar geht es um die grösste Gefahr der heutigen Zeit.
 
Das Internet
 
Vielen ist gar nicht bewusst, wie viel Schaden, das Internet anrichten kann. Natürlich hat es auch seine guten Seiten und das wissen wir alle. Aus diesem Grund möchte ich auch nicht auf diese eingehen, sondern auf die eher negativen Seiten des Internets.
 
Vor gut vier Wochen habe ich mir einen Tweet von einem (angeblichen) Vergewaltiger einer berühmten Person angesehen, was mich schlussendlich sehr schockiert hat. Nicht der Tweet an sich war die schlimme Sache, sondern die Antworten, die ich darunter lesen musste. So viele hasserfüllte Nachrichten. Und auch ganz viele, die diesem Menschen gesagt haben, sie wünschten, er würde sterben oder sich selbst umbringen.
Das war mir dann zu viel und ich habe ein paar Personen gesagt, dass es nicht geht, dass sie sowas schreiben. Was danach abging konnte ich selbst kaum glauben, denn ich wurde von allen Seiten attackiert wie blöd und sogar ich habe Morddrohungen gekriegt.
 
Ich verstehe das nicht!
 
Es geht einfach nicht, dass man jemandem schreibt "kill yourself"! Egal wer diese Person ist und was sie getan hat. Das geht zu weit! Wir haben alle eine gewisse Verantwortung gegenüber unserer Aussagen im Internet und angenommen diese Person hätte sich daraufhin umgebracht, wären alle diese Leute schuld, die dieser Person den Tod gewünscht haben.
Nochmal: Egal was diese Person getan hat, es ist nicht okay, ihr zu schreiben, dass sie sich umbringen soll. Von mir aus kann man "Idiot", "Arschloch" etc. schreiben, aber der Person den Tod zu wünschen geht eindeutig zu weit. Auch wenn die Person ein Mörder ist, sie wird schon ihre Strafe kriegen, aber dafür ist das Gericht zuständig und nicht wir.
Ausserdem bringt es sowieso niemandem etwas, wenn man der Person schreibt, dass sie sich umbringen soll. Weder einem selbst, noch dieser Person, noch dem Opfer (in diesem Fall). Niemandem!
 
Es gibt keinen Grund, der es rechtfertigt, jemandem zu schreiben, dass er sich umbringen soll!
 
Mir wurde nach dieser Aktion vorgeworfen, dass ich nicht feministisch sei und Vergewaltiger unterstütze. Das stimmt so nicht. Ich unterstütze den (angeblichen) Vergewaltiger nicht, ich bin nur der Meinung, dass es kein Mensch auf dieser Welt verdient hat, dass man ihr den Tod wünscht.
 
Ich habe mich bestimmt einige Male wiederholt, aber dieser Post liegt mir einfach so unglaublich am Herzen. Ich hoffe, hier kommt nicht auch noch so ein Shitstrom wie auf Twitter! :D
 
Noch einen schönen Tag! :)
 
xx Lulu
 


Donnerstag, 17. März 2016

Und schon wieder über "schreiben"

Hallooo,
Und schon wieder schreibe ich in diesem Blogpost über mein Lieblingshobby. Ich nerve schon meine Mitmenschen mit meinem Gerede, aber es ist nunmal meine grösste Leidenschaft zurzeit.

Seitdem ich mein erstes Buch veröffentlicht habe und sozusagen alle Menschen um mich herum wissen, dass ich gerne schreibe, kamen einige auf mich zu und haben mir gefragt, wie ich es denn schaffe, ein Buch zu schreiben.

Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Denn um ehrlich zu sein, habe ich nie auch nur eine Sekunde daran gedacht, ein Buch zu schreiben. Ich habe immer nur geschrieben, weil es mir Spass gemacht hat. Und damit meine ich nicht nur ein bisschen Spass, sondern so richtig viel Spass, so dass ich vielleicht einige als verrückt erklären würden. Es ist echt seltsam, aber es ist mir schon oft passiert, dass ich laut los lachen musste, während ich geschrieben habe. Oder ich habe das Adrenalin gespürt, weil ich wusste, dass jetzt gleich etwas Spannendes passieren wird. Oder ich wurde richtig traurig, als ich gerad eine melancholische Situation beschrieben habe. Und diese Emotionen sind so unvergleichbar und ich würde sie um nichts in der Welt eintauschen. Diese Emotionen sind einfach etwas ganz besonderes.
Ich finde es auch eine wunderschöne Tatsache, dass ich in der Lage bin, eine Welt zu erschaffen, mit Charakteren, die so handeln, wie ich es gerne möchte. Nicht, dass ich ein Kontrollfreak wäre, aber einfach diese Gabe haben, etwas Neues erschaffen zu können ist so unglaublich wertvoll.

Eine weitere Frage, die mir in den letzten Wochen gestellt wurde ist die Folgende: Wie hast du begonnen zu schreiben? Das Lustige daran ist, dass ich mich an diesen Moment kaum erinnern kann. Ich weiss nur, dass ich eines Abends meinen Laptop genommen habe und darauf losgeschrieben habe. Die folgenden Tage habe ich einfach weiter gemacht. Ich habe nur für mich geschrieben und habe niemals daran gedacht, eine Geschichte von über 150 Word Seiten zu schreiben oder dass es jemals irgendwer lesen würde. Ich habe nur für mich geschrieben und es hat mir Spass gemacht.
Aus diesem Grund glaube ich, dass es kein Rezept oder eine Anleitung gibt, nach der man sich richten kann, um danach ein Buch zu schreiben. Ich glaube, man kann es nur schaffen, wenn es einem Freude bereitet und man es nur deshalb tut. Nicht wegen den potentiellen Lesern oder mit der Hoffnung, später mal Autor/in zu werden. Nur weil es einem Spass macht.

Ich glaube auch, dass es sich früher oder später sowieso zeigt, wer fürs "schreiben" geschaffen ist und wer nicht. Ich habe schon oft erlebt, dass Leute schreiben wollten, aber nicht wissen worüber. Diese Personen fallen als potentielle Autoren schon mal weg, denn als Autor hat man immer eine Idee. Jedenfalls ergeht es mir so. Man kann mir irgendein Thema geben und ich könnte darüber eine Geschichte schreiben. Ich habe es aber auch schon erlebt, dass Personen begonnen haben zu schreiben, jedoch nach ein paar Seiten oder vielleicht sogar nach mehreren Kapiteln wieder aufgehört haben. Das zeigt einfach, dass sie nicht über die nötige Disziplin verfügen, um ein Buch fertig zu schreiben. Man braucht einen starken Willen um ein Buch tatsächlich zu beenden und das können nicht sehr viele. Aber die, die es können, haben meiner Meinung nach ein grosses Talent.

Folglich braucht man meiner Meinung nach grosses Durchhaltevermögen und Ideen. Auf den Schreibstil kommt es gar nicht mal so an, denn daran kann man später immer noch arbeiten. Wenn man aber nichts hat, kann man es nicht überarbeiten.

(Und noch kurz als Anmerkung: Ich wollte mit diesem Blogpost niemanden verletzen. Alles was ich geschrieben habe ist nur meine Meinung.)

xx Lulu


Montag, 7. März 2016

So schreibe ich

Hii,
 
Ich weiss nicht, ob sich überhaupt jemand dafür interessiert, wie ich schreibe, aber ich wollte das unbedingt festhalten, dass ich in ein paar Jahren vielleicht zurückschauen kann und falls ich dann immer noch schreiben sollte, sehe kann, wie ich mich verändert und entwickelt habe.
 
Und zwar beschreibe ich heute, wie ich ein Kapitel einer Story schreibe. So ein durchschnittliches Kapitel umfasst bei mir 2'000-2'500 Wörter, was bei Schriftgrösse 12 etwa 4 bis 5 Seiten entspricht.
 
Bevor ich anfange zu schreiben, muss ich mich in die richtige Stimmung versetzen und dafür brauche ich die passende Musik. Wenn ich etwas Trauriges schreiben soll, greife ich auf meine Depri-Playlist zu und wenn ich etwas Schönes, Positives schreiben muss, höre ich einen Song, der mich in gute Laune versetzt. Wichtig ist allerdings, dass der Song in der Endlosschleife läuft, denn ich sollte nicht zu fokussiert auf die Musik sein und nach zwei oder drei Mal hören, ist es für mich fast nur noch ein Hintergrundgeräusch.
 
Der Anfang eines Kapitels ist immer am schwierigsten. Ich habe nichts. Nur leere Seiten und Gedanken in meinem Kopf, die ich auf das Papier bringen muss. Schreiben ist viel anspruchsvoller, als sich manch einer vorstellen kann. Es ist schwerer, als wenn man einen Tisch bauen möchte, denn dafür braucht man Holz und Werkzeuge, die bereits existieren. Aber wenn man etwas schreibt, kann man es nicht einfach aus den richtigen Teilen zusammensetzen. Man muss etwas Neues erfinden und dafür braucht es die richtigen Worte, dass man es auch so übermitteln kann, wie es bei einem selbst im Kopf existiert.
 
Für den Anfang des Kapitels brauche ich oft sehr lange. Ich schreibe ein paar Sätze, bin nicht zufrieden, lösche sie wieder, starre auf meinen Laptop, komme nicht weiter, schreibe wieder ein paar Sätze, lösche wieder ein paar Worte und so weiter. Am liebsten würde ich in so einer Situation aufgeben und es am nächsten Tag wieder versuchen. Meistens gelingt es mir aber, mich zu zwingen, einfach weiter zu schreiben, egal wie es dann rauskommt.
 
Und dann kommt irgendwann der Flow. Dieses Wort habe ich nicht einfach nur benutzt, weil es cool ist, sondern weil es tatsächlich so ist. Plötzlich beginnen die Worte zu fliessen und es funktioniert einfach perfekt. Meine Gedanken rattern so schnell, dass meine Finger kaum nachkommen mit tippen. Ich schreibe dann einfach und nehme nichts mehr um mich herum war. In diesem Moment existieren nur meine imaginäre Welt und mein Laptop. Ich bemerke dann nicht, wie die Zeit vergeht, ich muss nicht aufs Klo, ich muss nichts trinken oder essen, denn das ist alles unwichtig.
 
Meistens dauert diese Phase so lange, bis ich nur noch eine oder eine halbe Seite schreiben muss. An diesem Punkt bin ich plötzlich total erschöpft und es scheint so, als könnte ich keinen normalen Satz mehr schreiben. Alles scheint sich in meinem Kopf zu drehen. An diesem Punkt erlaube ich mir dann eine kleine Pause, um vielleicht zu Essen, zu Trinken oder etwas frische Luft zu schnappen. Die Pause geht aber nur so lange, bis ich wieder etwas Energie getankt habe. Denn so kurz vor dem Ziel gebe ich nicht gerne auf. Leider finde ich dann nicht mehr in diesen tollen Schreib-Flow zurück sondern es geht wieder nur langsam und mühsam voran und ich brauche ewig für die letzte Seite.
 
Jedoch ist das Gefühl, das ich kriege, wenn ich ein Kapitel fertig habe, einfach unbeschreiblich toll. Ich fühle mich unendlich erleichtert und stolz, weil ich etwas erschaffen habe, das zuvor noch nicht existiert hat. Dieses Gefühl kann man gar nicht richtig in Worte fassen und niemand, der nicht auch schreibt, kann es verstehen.
 
Und das wär's dann auch schon. Falls sich jemand fragt: Normalerweise brauche ich etwa 2-3 Stunden für so ein Kapitel. Jetzt klingt es nach ziemlich viel Zeit, allerdings, während diesem Schreib-Flow fühlt es sic nur so an wie zehn Minuten.
 
Noch einen schönen Abend! :)
 
xx Lulu
 
P.S. Ich freue mich immer über Kommentare/Fragen! ;-)